Hohoho ihr Lieben,
heute ist Nioklaus und ich hoffe ihr hattet gefüllte Stiefel vor der Tür.
Unser heutiges 6. Türchen kommt von der lieben Janika Hoffmann.
Diese veröffentlicht ja bald ihre Drachenkralle neu als Selfpublisherin und hier bekommt ihr nun exklusiv die neue Leseprobe :)
Gewinnspielfrage:
Was muss Alexis sammeln bevor er das Ritual beginnen kann?
Das Gewinnspiel endet am 7.12.16 um 24 Uhr!
Lieber Leser,
das, was du hier siehst, ist die erste Leseprobe zur neuen, überarbeiteten
Version von »Drachenkralle – Die Klaue des Morero«. Der Ausschnitt
stammt aus dem Prolog und ist brandneu!
Da der Roman sich aktuell im Lektorat befindet, handelt es sich allerdings
nicht um die finale Version, kleinere Änderungen sind noch möglich. Wundert
euch also nicht, wenn ihr irgendwann die finale Version in der Hand
haltet und einige Sätze vielleicht anders sind.
Da es sich um eine Vorversion handelt, bitte ich euch außerdem, diese Leseprobe
nicht weiterzugeben und auch nirgends hochzuladen oder zu posten.
Ihr besitzt sie, weil ihr an der dazugehörigen Aktion teilgenommen habt.
Sobald es eine offizielle Leseprobe gibt, werde ich diese selbstverständlich
zur Verfügung stellen und auch herzlich gerne zum Weiterverbreiten zulassen.
Bis dahin freut euch einfach, dass ihr bereits einen exklusiven Ausschnitt
kennt. ;-)
Wenn euch der Ausschnitt gefällt, freue ich mich, wenn ihr die Geschichte
weiter verfolgen wollt. Unter www.janikahoffmann.de sowie auf Facebook
unter www.facebook.com/JanikaHoffmannFantasy kannst du mehr zu meinen
Büchern und mir erfahren. Alles, was mit der Neuversion der Trilogie zu
tun hat, findest du außerdem unter dem Hashtag #drachenstark, Ihr könnt
mir auch gerne eine Nachricht oder Mail schreiben oder mir in einem Kommentar
erzählen, was ihr von der Leseprobe haltet!
So, genug geredet. Zeit, euch endlich die neue Szene lesen zu lassen. Also,
viel Spaß!
Eure
Janika Hoffmann
Die Neuversion des Trilogie-Auftakts mit exklusiven,
neuen Szenen
Exklusive Leseprobe
Geplante Veröffentlichung im Mai 2017
© Janika Hoffmann. Urheberrechtlich geschütztes Material.
Prolog
Schritt für Schritt tastete Alexis sich durch die Dunkelheit, darauf
bedacht, nicht den kleinsten Laut zu verursachen. Er wusste, dass
es diese Chance so schnell nicht wieder geben würde und er nicht
zu versagen hatte.
Vor sich meinte er leises Atmen zu hören, doch trotz der
Schwärze war ansonsten nichts von seinem Vater zu vernehmen.
Alexis verstand nicht, wie er sich trotz der Dunkelheit so schnell
vorwärtsbewegen konnte, während er selbst nur langsam vorankam.
Wieder ein Atemzug, dieses Mal näher. Eine kräftige Hand legte
sich auf seine Schulter und ließ ihn zusammenzucken. Er hatte
nicht bemerkt, dass sein Vater stehengeblieben war. Nun jedoch
konnte Alexis seinen Umriss vor sich erkennen. Eine Spur von
Licht ersetzte die Dunkelheit durch leichtes Grau. Es konnte nicht
mehr weit sein bis zum Ende des Gangs – und dem Plateau, auf
dem sein Leben sich verändern würde.
Und dann begannen die Männer seines Vaters ihren Angriff. Wo
zuvor noch nahezu vollkommene Stille geherrscht hatte, erhob
sich nun Geschrei, dass es Alexis in den Ohren klang. Gerade so
gelang es ihm, nicht zusammenzuzucken, sondern stattdessen nur
den Hals zu recken, um über die Schulter seines Vaters in
Richtung Ausgang spähen zu können. Dort draußen musste es
noch lauter sein, immerhin fand der Kampf dort statt.
Die Männer seines Vaters waren nur kurz zu hören. Schon im
nächsten Moment übertönte ein gewaltiges Brüllen ihre Stimmen.
Alexis meinte den Felsboden unter seinen Füßen vibrieren zu
spüren. Sein Herzschlag beschleunigte sich, bis das Trommeln ihm
schier den Brustkorb zu sprengen schien. Wie von selbst setzten
seine Füße sich in Bewegung und er rannte los. Im schwachen
Dämmerlicht konnte er sich gut genug zurechtfinden, um nicht zu
stürzen, und das reichte ihm. Das wütende Brüllen spornte ihn an,
ließ ihn noch schneller werden. Dann hatte er den Ausgang erreicht,
bremste ab und lugte um die Ecke. Sein Herz, das vorher so
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schnell und hart gepocht hatte, verweigerte ihm einen Moment
lang den Dienst, als er ihn sah.
Der Drache war atemberaubend. Er war noch jung und nicht voll
ausgewachsen, doch bereits jetzt war sein Aussehen beeindruckend.
Seine hellgrauen Schuppen schimmerten im Tageslicht,
als seien sie in Silber getränkt worden, die Stacheln an Hals und
Schwanz wirkten wie unzählige scharfe Dolche. Mit einem
Schwanzpeitschen zertrümmerte das Tier einen kleineren Felsblock,
dann breitete es die Schwingen aus und richtete sich auf die
Hinterbeine auf. Das Seil, das um seinen Hals lag, spannte sich,
doch die zwei Männer am anderen Ende schrien nur herausfordernd.
Wieder öffnete der Drache das Maul, doch dieses Mal brüllte er
nicht. Seine Lefzen zogen sich ein Stück zurück und entblößten die
langen, spitzen Zähne. Er wölbte den Hals und der Junge erkannte
die Anzeichen. In wenigen Augenblicken würde eine Flammenzunge
auf die Männer zu schießen.
Drei weitere Männer näherten sich von hinten und nutzten die
Gelegenheit, um blitzschnell ihre Seile und Drahtschlingen mit
solchem Geschick über die gespreizten Flügel des Drachen zu werfen,
dass sie sich um die Fluggelenke wickelten. Schnell packten
sie die losen Enden und zurrten sie fest. Schnell packten sie die
losen Enden und zurrten sie fest. In den Augen des Drachen funkelte
noch mehr Zorn auf, seine Muskeln spannten sich.
Und dann fuhr eine mächtige, rote Gestalt auf ihn nieder und
stieß ihn zur Seite. Alexis erkannte den Drachen seines Vaters
sofort, dennoch zuckte er zusammen. Meteor warf sich mit tiefem
Grollen auf den jüngeren Artgenossen, presste eine seiner Vorderklauen
auf dessen linken Flügelansatz und die andere auf den Hals
seines Gegners. Dieser versuchte zu schnappen und zu treten,
doch der mächtige Rote hielt ihn auf dem Boden und bleckte nur
die Zähne.
Alexis konnte den Blick selbst dann nicht abwenden, als sein
Vater an ihm vorbei ins Freie trat. »Fesselt ihn und kettet ihn an
den Boden!«, befahl grimmig.
Die Männer folgten seinem Befehl. Sie schafften Eisenketten und
dicke Drahtschlingen herbei, dann zwangen sie den Schwanz des
silbernen Drachen an dessen Flanke und fixierten ihn dort, bevor
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sie ihm auch die Klauen aneinanderbanden. Nachdem der rote
Drache ihn mit einem mächtigen Stoß auf den Bauch gedreht und
etwas weiter auf das kleine Plateau hinausgeschoben hatte,
warfen die Männer dem Besiegten die schweren Ketten über die
Schultern und den ganzen Körper und zurrten deren Enden an
Felsvorsprüngen und in schmale Spalten geschlagenen Haken fest.
Der Hals des Tieres ketteten die Männer ebenfalls eng an den Boden
und wanden ihm mit grimmiger Routine eine etwas schmalere
Kette mehrfach um die Schnauze. Der Drache versuchte, nach
ihnen zu schnappen, doch da er sich kaum noch rühren konnte,
gelang es ihm nicht. Nachdem sie sein Maul fest verschnürt hatten,
traten die Männer zurück.
»Geht jetzt«, befahl ihr Herr. »Ihr alle! Das Ritual muss alleine
ausgeführt werden.«
Er riss einem Untergebenen, der ihm stumm gefolgt war, eine
kleine Kiste aus den Händen, dann scheuchte er auch ihn mit einer
herrischen Handbewegung fort. Hinter den Jägern verschwand er
in der Felsspalte, die zurück ins Tal führte. Alexis‘ Herz begann
wieder zu pochen, als sein Vater sich ihm zuwandte.
»Ich erwarte keine Enttäuschungen«, knurrte dieser, stellte die
Kiste ab und kletterte am Geschirr seines roten Drachen hinauf. Er
packte die metallenen Zügel, warf seinem Spross einen letzten
Blick aus zusammengekniffenen Augen zu und zwang Meteor
dann in die Luft. Der Rote knurrte grimmig, folgte dem Kommando
jedoch und trug seinen Herrn mit schnellen Flügelschlägen
davon. Alexis blieb allein mit dem in Ketten gelegten Drachen auf
dem Plateau zurück, wie es das Ritual erforderte.
Langsam kniete er sich neben die Kiste und holte deren Inhalt Stück
für Stück heraus. Das schwarze, samtene Tuch breitete er auf dem
Steinboden aus, kaum einen Meter vom Kopf des Silbernen entfernt.
Er konnte gar nicht anders, als dem Drachen den Blick zuzuwenden.
Dessen graue Augen funkelten wie Eis und er stemmte sich zornig
gegen die Ketten, ohne sie jedoch lösen zu können. Tief in seiner
Kehle erklang ein wütendes Grollen, seine knöcherne Schwanzspitze
zuckte.
Alexis musste schlucken, doch dann zwang er sich zur Konzentration
und holte als nächstes die marmorne Schale hervor, um
sie mittig auf dem Tuch zu platzieren. Anschließend legte er
Pflanzenfasern hinein, die als Zunder dienen sollten.
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Um das Ritual durchführen zu können, brauchte er auch Blut.
Sein eigenes – und das des Drachen. Langsam zog er die beiden
kleinen Gefäße und das Messer aus der Kiste. Die elfenbeinfarbene
Klinge schien ihn voller Vorfreude zu rufen. Er setzte sie sich langsam
an den Arm, musste tief durchatmen, doch dann tat er es. Die
Schneide fuhr in sein Fleisch, als sei es Butter, und schon lief hellrotes
Blut aus der Wunde. Er hielt eines der Gefäße an den Schnitt
und ließ die Flüssigkeit hineinlaufen. Anschließend schlang er sich
wie in Trance einen Stoffstreifen um den Arm und bedeckte die
Wunde, um die Blutung zu stoppen. Mit den Gedanken war er bereits
beim nächsten Schritt.
Als er sich dem Drachen näherte, wurde dessen Grollen lauter,
die Augen waren fest auf ihn geheftet. Alexis war einen Moment
lang wie gelähmt, dann hockte er sich neben das kräftige Vorderbein.
Der Drache war besiegt und gefesselt, er konnte ihm nichts
antun. Er setzte das Messer an, genau zwischen zwei Schuppen.
Ein kurzer Schwindel überfiel ihn und er musste ihn niederkämpfen.
Seine Hand krampfte sich um den Griff der Waffe und
das Knurren des Drachen schwoll kurz noch mehr an, bevor es
wieder zu dem dumpfen Grollen wurde. Alexis sah auf die Klinge.
Der Druck hatte ausgereicht, um Blut fließen zu lassen. Sein Herz
schlug ihm schmerzlich gegen den Brustkorb, als er die dunkelroten,
dicken Rinnsale mit dem zweiten Gefäß auffing. Als er genügend
Flüssigkeit gesammelt hatte, zögerte er. Die Wunde blutete
unvermindert, auch wenn sie nicht groß war. Seine Finger
zuckten zu seinem eigenen Verband, doch dann stockte er. Das
war ein Drache, ein wildes Tier. So ein kleiner Schnitt würde ihm
nicht schaden. Außerdem würde sein Vater sicherlich nur verächtliche
Blicke für ihn übrig haben, wenn er die Wunde ebenfalls verband.
Mit schweren Schritten kehrte er zu der Schale zurück, entzündete
routiniert das Feuer und sah zu, wie der Zunder erst zu
qualmen begann und sich dann die ersten kleinen Flammenzungen
hindurchfraßen. Schnell legte er noch einige kleine Rindenstücke
hinein, dann war es soweit. Er konnte es nicht länger
hinausschieben.
Mit beiden Händen holte er den letzten Gegenstand aus der
Kiste hervor. Der schwarze Stein hatte die Größe seines Kopfes
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und war nur grob in Form gehauen. Unter seiner glänzenden
Oberfläche schienen Rauchschlieren zu wirbeln. Seine Hände
kribbelten, als die Spannung der dunklen Energie ihnen dutzende
kleine Peitschenschläge zu verpassen schien.
Mittlerweile war ihm übel, dennoch nahm er seine Position vor
dem Tuch und der Zeremonienschale ein. Der Drache lag auf der
anderen Seite des Aufbaus. Sein Vater hatte einen Silberdrachen
für ihn ausfindig gemacht, einen Angehörigen der stärksten Drachenart,
die es gab. Da das Ritual nur die Unterwerfung eines einzelnen
Drachen erlaubte, hatte er das Tier für seinen Sohn auserkoren,
nicht für sich selbst. Nach seiner Ausbildung würde der
Silberne eine noch bessere Waffe als der rote Meteor sein, seine
Flammen würden noch mehr Zerstörung anrichten …
Energisch drängte Alexis die Gedanken fort. Er konnte sie nicht
ertragen, außerdem musste er sich konzentrieren. Zittrig holte er
noch einmal tief Luft und rief sich dabei den Wortlaut der Formel
in Erinnerung, den sein Vater ihn wochenlang hatte lernen lassen.
Ihm durfte nicht der kleinste Fehler unterlaufen.
Als er bereit war, griff er in den kleinen Beutel an seinem Gürtel,
holte eine Handvoll des schwarzen Pulvers heraus und warf es in
die Zeremonienschale. Die Flammen loderten in einem gespenstisch
intensiven Rot auf. Sein Blick heftete sich auf den Drachen,
der ihn noch immer voller Zorn anstarrte. Es kostete ihn
Überwindung und er musste dreimal ansetzen, ehe die ersten
Worte der Formel aus seinem Mund drangen.
»Die dunkle Flamme wurde entzündet. Erhöre meine Worte und
leih mir deine Macht, und nimm im Gegenzug die Menschenleben
als Opfer, die ich mit deiner Hilfe nehmen und dir entsenden
werde.« Sein Herz trommelte immer unangenehmer gegen seine
Brust, als wolle es sich daraus befreien. Die Energie, die nun stärker
in dem schwarzen Stein in seinen Händen zu pulsieren begann,
lähmte ihn beinahe. Nur unter größter Mühe schaffte er es,
nach einem der beiden Gefäße zu greifen und es über der Schale
auszugießen. Die Flammen zischten, als sie die hellrote Flüssigkeit
fraßen. »Mein Blut sei mein Zeuge, dass ich meinen Schwur halten
werde.«
Die Flammen loderten höher, der Stein pulsierte immer heftiger.
Eine einzelne Schockwelle durchfuhr Alexis, fraß sich durch jeden
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Zentimeter seines Körpers. Er atmete heftig, doch der erste Teil
des Rituals war damit vollbracht. Er hatte Zugang zu der dunklen
Magie erhalten, die Flammen hatten seinen Anruf akzeptiert.
Sein Herz pochte nun zum Zerbersten stark, dennoch griff er
nach dem zweiten Gefäß. Fast hätte er es umgestoßen, als seine
Sicht kurz verschwamm und ihn eine Welle des Schwindels erfasste,
doch dann schlossen seine Finger sich um den Becher und
der kurze Moment der Schwäche verstrich. Schnell ließ er auch
die zweite Flüssigkeit in die Zeremonienschale tropfen. Das Zischen
war diesmal lauter und er meinte zu sehen, wie sich dunkelrote
Blasen inmitten des Brennstoffs bildeten und dann wieder
zerplatzten. Der Drache knurrte drohend. Alexis zwang sich, weiterzureden.
»Blut trifft mein Blut in deinem Angesicht, oh dunkle Flamme. Es
soll sich vereinen und seinen Besitzer an mich binden.« Er blickte
wieder den Drachen an, dieses Mal jedoch, weil er ihn in das Ritual
einbeziehen musste. »Dein Blut traf das dunkle Feuer, um sich vor
mir zu verneigen. Nenne im Angesicht der Flamme deinen
Namen.«
Der Drache grollte nur noch lauter, übertönte damit selbst das
Rauschen in den Ohren des Jungen, das ihn sich selbst kaum hören
ließ. Dass nichts geschah, sprach für den Willen und die Stärke des
Gefesselten, doch Alexis hatte keine Wahl. »Nenne im Angesicht
der Flamme deinen Namen«, wiederholte Alexis und legte mehr
Nachdruck in seine Stimme, wie sein Vater es ihn gelehrt hatte.
Das Grollen des Drachen brach ab und wich einem tiefen Stöhnen,
seine Kiefer verkrampften sich, während er gegen die Macht
des Rituals anzukämpfen versuchte. Gerade wollte Alexis den Befehl
ein drittes Mal aussprechen, da brach die Abwehr des Drachen.
»Aron«, zischte er durch die Ketten, die sein Maul umschlangen.
Zu gewinnen gibt es:
Das letzte Drachenkralle-Mängelexemplar (bloß markiert, aber ohne Schäden) sowie signierte Goodies inklusive Poster
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