Halli Hallo ihr Lieben,
zum Thema der Blogtour haben Regina und ich uns auch noch überlegt, dass wir euch das Genre Märchen näher bringen und vorstellen wollen.
Vielleicht lest ihr demnächst ja auch oder noch mehr Märchen.
Kanntet ihr die Definition und Unterschiede von Märchen bereits ?
Märchen sind Prosatexte, die von wundersamen Begegnungen erzählen. Sie sind bedeutsame und sehr alte Textgattungen in der mündlichen Überlieferung, die in allen Kulturkreisen auftreten.
Im Deutschsprachigen Raum wurde der Begriff Märchen durch
die Gebrüder Grimm geprägt.
Der Unterschied zu Sagen und Legenden ist, dass Märchen frei
erfunden und ihre Handlung weder zeitlich noch örtlich festgelegt sind.
In der Literatur wird zwischen Volks- und Kunstmärchen
unterschieden. Während Kunstmärchen von einem namentlich bekannten Autor
ausgedacht wurden, lässt sich bei Volksmärchen kein bestimmter Urheber
feststellen. Volksmärchen wurden zunächst über große Zeiträume hinweg mündlich
überliefert.
Charakteristisch für Märchen ist das Erscheinen
phantastischer Elemente in Form von sprechenden und wie Menschen handelnden
Tieren, von Zaubereien mit Hilfe von Hexen oder Zauberern,
von Riesen
und Zwergen, Geistern und Fabeltieren,
gleichzeitig tragen viele Märchen sozialrealistische oder sozialutopische Züge
und sagen viel über die gesellschaftlichen Bedingungen, z. B. über
Herrschaft und Knechtschaft, Armut und Hunger oder auch Familienstrukturen zur
Zeit ihrer Entstehung, Umformung oder schriftlichen Fixierung aus.
Auch gibt es in Märchen immer ein Gut und Böse. Häufig enden
Märchen damit, dass das Gute extrem belohnt wird (einer Prinzessin, Ländereien,
viel Gold und Juwelen) und das Böse bestraft wird (Hexe wird von Hänsel und
Gretel in den Ofen gestoßen). Oft ist
der Held eine vordergründig schwache Figur wie ein Kind oder der jüngste Sohn.
Märchen sind sehr alt und reichen weiter als alle anderen
literarischen Formen in der Menschheitsgeschichte zurück; sie können nach
verschiedenen Typen klassifiziert und versuchsweise verschiedenen Zeitaltern
zugeordnet werden.
Zu den ältesten Märchen gehören die Zaubermärchen.
Sie weisen Erzählstrukturen auf, wie wir sie auch aus antiken griechischen und
lateinischen Mythenerzählungen kennen (Götter- und Heldensagen), deren
Erzählmaterial ebenfalls weit vor den Gebrauch der Schrift als
Überlieferungsweg zurückreicht.
Aufgrund der mündlichen Erzähltradition treten Volksmärchen
in vielen teils sehr unterschiedlichen Varianten auf, die desto zahlreicher
sind, je älter und je weiter verbreitet ein Märchen.
Bei den Kunstmärchen handelt es sich um bewusste Schöpfungen von
Dichtern und Schriftstellern. Bisweilen greifen sie Motive der
Volksmärchentradition auf, meist werden aber neuartige fantastische
Wundergeschichten erfunden, die mit dem Volksmärchen aber dennoch durch den
Aspekt des Wunderbaren und Unwirklichen verbunden bleiben. Ihr Inhalt wird
überwiegend durch die Weltanschauung und die Ideen einer individuellen Person
getragen und unterliegt den Einflüssen der Literaturströmungen.
Zu den beliebtesten Märchendichtern zählt der Däne Hans Christian Andersen.
Tabellarische Übersicht über die Unterschiede
Märchen
|
Sage
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Legende
|
Fabel
|
Frei
erfunden,
Volksmärchen = mündlich überliefert Kunstmärchen = von einem Autor verfasst |
Historische
Bezüge, mündlich überliefert
|
Historische
Bezüge, „Geschichte zum Vorlesen“ (enge Beziehung zur literarischen
Tradition)
|
Frei
erfunden, von einem Autor verfasst
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Raum- und
Zeitlosigkeit
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Genaue
Orts- und Zeitangaben (Hoher Realitätsanspruch)
|
Genaue
Orts- und Zeitangaben
|
Keine
Orts- und Zeitangaben, da irrelevant für die Moral
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Aufhebung
der Natur- und Kausalgesetze (Verwandlungen, sprechende Tiere, Auftreten von
Fabelwesen, usw.)
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Teilweise
Aufhebung von Natur- und Kausalgesetzen (Auftreten von Fabelwesen), aber
deutliche Trennung von dies- und jenseitiger Welt
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Keine
Aufhebung der Natur- und Kausalgesetze
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(sprechende)
Tiere agieren anstelle von Menschen
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Handlungsstereotypen
(Auszug des Helden –Bewährung – Lösung des Problems)
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Handlung /
Inhalt wird bestimmt von historischem Ereignis, auf welchem die Sage
beruht/beruhen soll
|
Handlung /
Inhalt wird bestimmt von der Biographie der historischer Person, auf welcher
die Legende beruht
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Lehre oder
Moral als Quintessenz
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Stereotype
Schauplätze (Schloss, Wald, usw.) und Requisiten (Zauberspiegel, -ring, usw.)
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Reale
Schauplätze
|
Reale
Schauplätze
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Stereotype
Eigenschaften der Figuren (Fuchs = schlau, Esel = dumm, usw.)
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Typisierte,
namenlose Personen (der König), Allerweltsnamen (Hans, Gretel), sprechende
Namen (Schneewittchen)
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Personen
werden oft namentlich genannt, manchmal haben sie auch nur Bezeichnungen
(eine Jungfrau, der Rattenfänger, usw.)
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Personen
werden namentlich genannt
|
Tierbezeichnungen
statt Namen (ein Fuchs, der Rabe usw.)
|
[Quelle: https://www.planet-schule.de/wissenspool/die-brueder-grimm/inhalt/hintergrund/maerchen-definition-abgrenzung-zur-sage-legende-fabel.html
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rchen
]
Wow was für ein toller Beitrag.Danke dir dafür.Das die Märchen auch solche Unterschiede haben,bringt einen auch durcheinander^^
AntwortenLöschenDa muss ich wohl noch einiges lernen. <3
LG Fatma
Das ist wirklich informativ und systematisch zusammengefasst, danke.
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